§ 13 - Die ältesten
Besitzungen der Hahn
Ueber die Besitzungen des Stammvaters
Eckhard Hahn fehlt jede Nachricht. Die reichen Besitzungen der
hahnschen Familie im Lande Werle wurden aber schon von Nicolaus Hahn I.
begründet. Es lassen sich in den hahnschen Besitzungen in
Meklenburg durch die ganze Geschichte drei Haupt-Grupen abgrenzen :
1) die Güter im
Lande Lage
2) die Güter im
Lande Malchin
3) die Güter im
Lande Röbel
Im Lande Lage erwarben die Hahn im 14.
und im 15. Jahrhundert bedeutende Güter, namentlich Jahmen,
Wotzeten, Wardow, Diekhof, u.a. In der Nähe dieser Güter
besass Nicolaus Hahn das Dorf Schlakendorf, in der Parochie
Jördenstorf, von welchem (ex villa mea) er am 30. März 1287
sechs mark Hebungen an das Kloster Doberan verkaufte [LVI]. Weiter ist
von dieser Besitzung keine Spur vorhanden; im 16. Jahrhundert kam das
Gut wieder in hahnschen Besitz. Ein nicht weit davon entferntes Dorf
Schlakendorf bei Neukalden war im J. 1305 im Besitze des Riters
Dietrich Moltke, freilich waren die Moltke wahrscheinlich mit den Hahn,
Ketelhot und Mosteke verwandt. In der Nähe der hahnschen
Besitzungen bei Lage lagen auch die alten Besitzungen ihrer
frühesten Verwandten, die Besitzungen
der Ketehot: Wattmannshagen und Rahden, der
Mosteke: Vippernitz und Methling.
Im Lande
Malchin erwarb die Familie im 14. Jahrhundert
Basedow und die umherliegenden Güter, welche sich im Fortschritte
der Zeit
bedeutend vermehrten. Auch hier besass
Nicolaus Hahn I. schon das Gut Lupendorf, an Basedow grenzend; am 25. Mai 1287 verkaufte er mehrere Hebungen aus
demselben an das Dom-Capitel zu Güstrow, welches die benachbarten
Güter
Domherrenhagen (oder Papenhagen = Ulrichshusen) und Marxhagen besass -
[LVIII
u. LXIX]. Im J. 1288 veräusserte er
unter Zustimmung der Landesherren und durch dieselben die
Eigenthumsrechte an
dem Dorfe Lupendorf an das Kloster Dobbertin. [LXIX u. LXX], welches
dieselben
am 11. März 1577 wieder an die Hahn abtrat.
Nach spätern Veräusserungen ist dieses alte Stammgut
in den, neuesten
Zeiten, wieder an das Haus Basedow gekommen.
Im Lande
Röbel bestand schon früh eine Linie der
Hahn auf Soltzow, welche ebenfalls nach und nach grosse Besitzungen,
namentlich
Arensberg, erwarb. Auch hier:wird der
Ritter. Nicolaus Hahn Güter gehabt
haben, was. um so wahrscheinlicher wird, da er mit den Landesherren
häufig auf
der Residenzburg Neu-Wenden bei Wredenhagen und am Hofe der
Fürstin Mutter
Sophie zu Röbel lebte. Da nun die Linie Soltzow bald nach Nicolaus
Hahns Tode
auftritt, dieselbe auch Rechte am Kölpin-See, an Klinken und an
den Wassern bei
der Eldenbrücke zu Eldenburg bei Waren hatte, und schon Nicolaus
Hahn I. im J.
1290 im Besitze dieser Gewässer gewesen zu sein scheint [LXIX und
LXX], so ist
es mehr als wahrscheinlich, dass auch Nicolaus I das Hauptgut der
Soltzowschen Linie erwarb, um so m,ehr, da grade in dieser Zeit Soltzow
veräussert zu werden anfing [LXXII].
Man muss daher annehmen,
das schon unmittelbar nach Nicolaus I. Tode sich die spätere
basedowsche Linie von der soltzowschen Linie abtrennte, da nur die
später von der besedowschen Linie abgetretennen Aeste die
nächsten Vettern der Hahn auf Basedow genannt werden, die Hahn der
soltzowschen Linie aber mit den Hahn auf Basedow dem Grade nach gleich
stehen.
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