§14
- Basedow
Basedow,
am
Malchiner
See, in
einer der
schönsten
und
reichsten
Gegenden
des Landes
gelegen
und sicher
über 500
Jahre ins
ununterbrochenen
Besitze
der Hahn,
ist zu
allen
Zeiten der
Sitz eines
reichen
Geschlechts
gewesen,
welches
stets die
Künste
des
Friedens
geliebt
und
gepflegt
hat, ein
Juwel in
der
Landeskrone.
War
das
Geschlecht
der Hahn
auch schon
in den
frühesten
Zeiten
angesehen
und
einflussreich,
so beginnt
sein
bedeutender
Güterbesitz
doch erst
mit der
folgenreichen
Erwerbung
von
Basedow am
3. Mai
1337.
Seit
dieser
Zeit
werden, je
nach dem
jedesmaligen
Bildungszustande
der
Zeiten,
die
Verhältnisse
zu Basedow
ungefähr
immer
dieselben
gewesen
sein.
Schon
am 16.
Juni
1474 wird
der
Wohnsitz
der Hahn
zu Basedow
"das
Schloss zu
Basedow"
(up dem
slate to
Basedow)
genannt
und am 13.
Juni
1479 hatte
der Ritter
Lüdeke
Hahn zu
Basedow
ein
Gestüt (stud).
Im J. 1481
dienten
Söhne aus
edlen
Geschlechtern,
z. B.
Heinrich
Babzin und
Claus
Barrnekow,
als
Knappen
der Hahn
auf dem
Schlosse
Basedow,
wahrscheinlich
weil
diese, z.
B. im J.
1506, 15
Rossdienste
von ihren
Gütern zu
leisten
hatten, am
meisten
von allen
Rittersitzen
in
Meklenburg.
Ist
aber
Basedow
immer mit
Theilnahme
genannt,
so wird
das
Ansehen
noch
vergrössert,
wenn man
einen
tiefern
Blick in
die bisher
unbekannte
historische
Bedeutung
der Gegend
thut, in
welcher
der
Vaterlandsfreund
eine
Quelle der
deutschen
und
christlichen
Cultur der
Heimath
erkennen
wird.
Die
jetzige
umfangreiche
Feldmark
Basedow
besteht au
der alten
Feldmark
Basedow
und den
Feldmarken
einiger
untergegangener
Dörfer,
von denen
Wargentin,
am
Malchiner
See,
zwischen
diesem und
Basedow,
das
bedeutendste
war. Und
in eben
diesem
Wargentin,
und von
hier
weiter in
den
umliegenden
Dörfern,
beginnt
die
Morgenröthe
der Cultur
in dem
östlichen
Theile des
Vaterlandes.
Der letzte
Aufstand
der
Wenden,
welcher
gleich
nach dem
Tode
Pribslavs
mit dem
Anfange
der J.
1179
begann und
an 40
Jahre
dauertze,
vernichtete
im
östlichen
Meklenburg
alle Keime
der jungen
Saat, und
fast ein
halbes
Jahrhundert
hindruch
hwerrschte
hier eine
zügellosere
Wildheit,
als je
zuvor, da
es an
einer
kräftigen
und
einflussreichen
Regierung
im Ganzen
und im
Einzelnen
fehlte;
die im J.
1172 vom
Bischofe
Berno von
Schwerin
gestiftete
Cistercienser-Mönchs-Abtei
Dargun, in
fast
unmittelbarer
Nähe der
Fürsten-Residenz
Demmin,
war eine
Räuber-
und
Wildhöhle
geworden
und konnte
erst im J.
1216
wieder
aufgerichtet
werden,
und das
Prämostratenser
Chorherren-Stift
zu Broda
bei
Neubrandenburg
erlitt ein
ähnliches
Schicksal.
In dieser
Verwirrung
hatten die
leutizischen
oder
vorpommerschen
Herzöge
zu Demmin
auch das
Land
Circipanien
an sich
gerissen,
welches
sich von
der Trebel
hier gegen
Westen hin
in einem
Dreieck
zwischen
den
Recknitz-
und Peene
Gewässern
bis über
Güstrow
hinaus an
die
Nebel-Gewässer
erstreckte.
Dem
Streben
der
Herzöge
folgten
die
pommerschen
Bischöfe
von Cammin,
welche
neuen Samen
der
Bildung in
diesen
Ländern
zu streuen
suchten.
Dabei
kamen sie
aber mit
den
Bischöfen
von
Schwerin
in Streit,
welche im
Gegensatze
und von
Rechts,
wegen die
geistliche
Herrschaft
über
Vorpommern
behaupteten;
der Streit
ward erst
im J. 1263
völlig
beigelegt
und zwar
zu Gunsten
des
Bischofes
von Cammin,
zu dessen
Sprengel
fortan das
Land
Circipanien
und mit
ihm noch
die Stadt
und die
Umgegend
von
Güstrow
gehörte.
Die
weltliche
Herrschaft
gewannen
die
heimischen
Fürsten
seit dem
J. 1219
wieder,
nachdem
der Fürst
Borwin I.
seinen
Söhnen
die
Mitregierung
des Landes
eingeräumt
hatte.
Die
christliche
Geschichte
des
östlichen
Meklenburgs
beginnt
mit der
Germanisirung
des Dorfes
Wargentin.
Am
26.
Juni
1215
nämlich
schenkte
der
pommersche
Herzog
Kasimir,
Fürst der
Leutizen
zu Demmin,
unter
Zustimmung
seines
Sohnes
Wartislav
und in
Gegenwart
mehrerer
hochgestellter
Geistlichen
und
wendischen
Edlen, dem
Cistercienser-Jungfrauen-Kloster
zu Arndsee
bei
Salzwedel
in der
Altmark
das Dorf
Wargentin
und den
halben
wargentiner
(oder
malchiner)
See; die
darüber
ausgestellte
Urkunde
gehört zu
den
theuersten
Kleinodien
des
Vaterlandes
und des
hahnschen
Geschlechtes.
Das
Dorf lag
zwischen
dem See
Wargentin,
dem Flusse
Zuziza und
dem
Eichenwalde
zwischen
Wargentin
und
Malchin,
welches
damals
schon als
wendisches
Dorf
bestand.
Der Fluss
Zuziza ist
wohl ohne
Zweifel
der von
Lupendorf
herabkommende
Fluss
zwischen
Basedow
und
Rothenmoor,
welcher in
der
Urkunde
vom 6.
Jan. 1404
die
Lubenbêk
genannt
wird, als
Lüdeke
Hahn den
Besitz des
halben
wargentiner
Sees von
der
Lubenbêk
bis an die
Peene
versichert
erhielt.
Der
Eichenwald
zwischen
Wargentin
und
Malchin
ist die
alte
Landwehr
vom
Malchin
mit ihrem
noch
stehenden,
hohen,
noch mit
einzelnen
Eichen
besetzten
Walle.
Diese
Verleihung
von
Wargentin
an das
entfernte
Kloster
Arndsee
ist für
die
Landesgeschichte
von der
höchsten
Bedeutssamkeit
uind muss
einen
tiefen
Grund
haben.
Eine
grosse
Rolle in
der
Gesichte
Meklenburgs
spielen
die
zahlreichen
Cistercienser-Nonnenklöster,
welche die
ältesten
Nonnenkläster
im Lande
waren:
Neukloster
oder
Sonnenkamp,
Rühn,
Eldena,
Dobbertin,
Zarrentin,
Ivenack,
Wanzka.
Das
Cistercienser-Mönchs-Kloster
Doberan
war im J.
1170 von
dem
Kloster
Amelungsborn
im
Bisthume
Hildesheim,
dessen
Einrichtung
auch auf
den Dom zu
Güstrow
übertragen
ward,
gestiftet
und
Doberan
war wieder
das
Mutterkloster
anderer
Mönchskloster,
zunächst
des
Klosters
Dargun,
geworden.
Es ist
aber
bisher
nicht
bekannt
woher die
Nonnenklöster
des Landes
gestiftet
seien. Der
Bischof
Berno
hatte zwar
schon vor
dem J.
1178 einen
Nonnnenkoster
zu
Bützow,
seit 1233
wieder zu
Rühn,
gestiftet
und nicht
lange
darnach
war zu
Parkow,
d.h.
Sonnenfeld
oder
Sonnenkamp,
bei Bukow,
ein
Nonnenkloster
gegründet;
beide aber
wurden
durch den
Aufstand
der Wenden
wieder
zerstört.
Im J. 1219
stellten
die
Landesfürsten
und der
Bischof
Brunward
auf dem
fürstlichen
Gute
Kussin,
jetzt
Neukloster,
das
Nonnenkloster
von Parkow
wieder
her,
welches,
unter dem
Namen des
Neuen
Klosters
Sonnenkamp,
das
angesehnste
und
reichste
Nonnenkloster
des Landes
und als
das
älteste
zuverlässig
Mutterkloster
der
übrigen
Nonnenklöster
ward. Ohne
Zweifel
ist nun
das Neue
Kloster
Sonnenkamp
von dem
Kloster
Arendsee
gestiftet;
Arendsee
im
Bisthume
Verden war
um das J.
1184
gegründet,
und ist
das
älteste
Nonnenkloster
der Mark
Brandenburg
und wohl
der
wendischen
Ostseeländer
überhaupt.
Einen
Fingerzeig
zur
Begründung
dieser
Annahme
giebt der
Umstand,
dass eines
der
ältesten
Güter des
Klosters
Sonnenkamp,
an der
Ostsee bei
Bukow,
zwischen
dem
Gebiete
der Abtei
Doberan
und dem
Dorfe
Ketelhotsdorf,
den Namen
Arendsee
führte.
Wie
gewöhnlich
die
Mutterklöster
in den
Ländern,
in welchen
sie
Tochterklöter
stifteten,
Besitzungen
geschenkt
erhielten,
z.B. das
Kloster
Amelungsborn,
Mutterkloster
von
Doberan,
mehrere
Güter mit
den
Haupthöfen
Satow und
Dranse, so
erhielt,
ohne
Zweifel
das
Kloster
Arendsee
das Dorf
Wargentin
für die
Stiftung
und die
fortwährende
Beaufsichtigung
des
Klosters
Sonnenkamp
und
anderer
Tochterklöster
in den
wendischen
Landen.
Nachdem
die Söhne
Borwins im
J. 1218
den
östlichen
Landestheil
zur
eigenen
Regierung
in Rostock
angetreten
und das
Land
Circipanien
von den
Leutizenfürsten
wiedergewonnen
hatten,
bestätigten
sie am 20.
Juni 1219
zu
Güstrow
in
denselben
Ausdrücken,
mit
welchen
der Herzog
Kasimir
die
Schenkung
vollzogen
hatte, und
bald
darauf der
Bischof
Conrad I.
von Cammin
(1217-1233)
die
Schenkung
des Dorfes
Wargentin
an das
Kloster
Arendsee.
Das
Kloster
Arendsee
erbaute
ohne
Zweifel
schon
früh eine
Kirche zu
Wargentin,
welche
eine
selbstständige
Pfarrkirche
ward, und
hielt hier
wahrscheinlich,
wie die
Cistercienser-Klöster
zu thun
pflegten,
einen
Klosterbrude
als
Hofmeister
zur
Verwaltung
des Gutes.
Als
die
Landescultur
durch
Lichtung
der
Wälder
und
Urbarmachung
der Gelder
sich hob,
vergrösserte
sich die
Feldmark
und es
entstanden
mehrere
Landgüter
unter dem
Namen
Wargentin
nebeneinander.
Die
nordischen
Landesfürsten
wurden mit
der
Vergrösserung
ihrer
Macht und
ihrer
Bedürfnisse
hülfsbedürftiger
und sahen
oft wohl
scheel auf
die
ungemessenen
Reichthümer
der
Klöster,
welcher
meist von
sächsischen
Mönchen
verwaltet
und
genossen
wurden. In
der
zweiten
Hälfte
des 13.
Jahrhunderts
häuften
sich schon
die
Landesschulden
und die
Fürsten
griffen
zur
Kehrung
ihrer Noth
auch zu
dem
Mittel,
die
Landgüter
nachmessen
zu lassen,
theils um
das, was
über die
Summe
aller
ursprünglichen
Verleihungen
hinaus
durch die
Cultur von
den
Besitzern
gewonnen
war,
einzuziehen,
theils um
das
Hufenmaß
für eine
richtige
Besteuerung
zu
gewinnen.
Dabei
mochten
oft die
allein
stehenden
Güter
ferner
geistlicher
Stiftungen
schlecht
weg
kommen.
Waren die
Verleihungsurkunde
nicht ganz
klar und
im
Einzelnen
ganz
bestimmt
abgefasst,
so nahmen
die
Landesherren
allerlei
Rechte,
wie das
Eigenthumsrecht,
und eine
grosse
Menge von
Abgeben
und
Diensten
in
Anspruch,
deren
Leistung
den Ertrag
der Güter
sehr
schmälerten.
So geschah
es auch
mit
Wargentin,
welches
das
Kloster
nur in
sehr
kurzen,
unbestimmten
und
allgemeinen
Ausdrücken
geschenkt
erhalten
hatte.
Schon
früh
waren die
Wenden aus
Wargentin
verdrängt
und in ein
eigenes
Dorf,
Wendisch-Wargentin,
übersiedelt.
Das dem
Kloster
Arendsee
gehörende
Dorf hiess
Deutsch-Wargentin,
am rechten
Peene- und
Seeufer
bei
Basedow.
Dieses
hatte der
Fürst
Heinrich von
Werle am
Ende des
13.
Jahrhunderts
wohl aus
den angeführten
Veranlassungen
an den
Bitter,
Johann von
Geetz
verpfändet.
Erst
als das
Kloster
Arendsee
es mit
seinem
eigenen
Gelde
wieder
eingelöset
hatte,
verliehen
die Neffen
des Fürsten
am 2. Oct.
1314 dem
Kloster
das Gut
mit allen
Rechten,
Gerichtsbarkeiten,
Abgaben,
Diensten
und
Freiheiten,
mit denen
die Klöster
ins Lande
ihre Güter
zu
besitzen
pflegten.
Die
Kirche zu
Wargentin
war in
ihrem
ersten
Jahrhundert
eine
eigene
Pfarrkirche
gewesen,
zu welcher
das
Kloster
Arendsee
einen
Pfarrer präsentirte.
Als
aber die
Einkünfte
des
Klosters
am Anfange
des 14.
Jahrhunderts
zur
Erhaltung
des Convents
nicht mehr
ausreichen
wollten,
half der
Bischof
Friederich
von Cammin
an seinem
Theile
dadurch,
dass er am
10. Mai
1335 die
Kirche dem
Kloster
einverleibte,
wodurch
die Einkünfte
der Pfarre
dem
Kloster zu
Gute
kamen,
welches
nun die
Freiheit
hatte,
durch
einen
Klosterbruder
oder einen
Vikar nach
Gefallen
die Pfarre
verwalten
zu lassen.
Das
Dorf
Wendisch-Wargentin
lag mehr
abwärts,
wahrscheinlich
am linken
Ufer der
Peene, und
kommt beständig
mit
Wendisch-Hagen
in
Verbindung
(Wendeschen
Wargentin
mit deme
Haghene)
und in der
Nähe von
Lilienberg
und
Remplin
vor.
Wendisch-Hagen
war
wahrscheinlich
eine sächsische
Colonie,
welche
sich bei
Urbarmachung
der
wargentiner
Wälder
angesiedelt
hatte. Das
Dorf Wendisch-Wargentin
kam früh
aus dem
Besitze
des
Klosters.
Am
6. Jan.
1404
erneuerten
die Fürsten
Nicolaus
und Christoph
von Werle
dem Lüdeke
Hahn von
Basedow
den
verloren
gegangenen
Lehnbrief,
welchen
ihr
Urgrossvater
Johann dem
Nicolaus
Hahn d.A.
auf
Deutsch-Wargentin
gegeben
hatte;
dies muss
im J. 1337
geschehen
sein, zu
der Zeit,
als die
Hahn die
basedowschen
Güter
erwarben.
Zugleich
versprachen
die
Fürsten,
den Hahn
Gewähr
gegen das
Kloster
Arendsee
zu leisten
und, wenn
sie die
wargentiner
Güter
ganz von
dem
Kloster
kaufen
würden,
sie mit
diesen in
der Weise
zu
belehnen,
wie sie
mit
Basedow
belehnt
seien. Am
24. April
1372
besass
Deutsch-Wargentin
Lüdeke
Hahn. An
Ende des
14.
Jahrhunderts
entstand
aus dem
Haus
Basedow
eine
eigene
wargentiner
Linie,
welche
jedoch
schon um
die Mitte
des 15.
Jahrhunderts
wieder
ausstarb.
Diese
Linie
besass
einen Hof
bei
Wendisch-Wargentin,
das Dorf
Wendisch-Wargentin
mit der
Knipenburg
und
überhaupt
die Güter
an der
linken
Seite der
Peene, wie
Wendisch-Hagen,
Remplin,
Bristow,
Jahmen,
Wotzeten
usw.
Die Hahn
sahen
immer mit
Verlangen
nach dem
schönen
Deutsch-Wargentin
und
setzten
schon in
einem
Theilungsvertrage
vom 4.
Juli
(1405) den
Fall des
Ankaufes
dieses
Gutes
voraus,
der jedoch
erst über
hundert
Jahre
später
eintrat.
Das
Kloster
konnte das
Gut bei
der
grossen
Entfernung
nur mit
Nachtheil
und Kosten
bewirtschaften;
als nun
beim
Hereinbrechen
der
Reformation
die Gefahr
des
gänzlichen
Verlustes
ziemlich
nahe kam,
so
verkaufte
das
Kloster im
J. 1532
das Gut an
die Hahn
auf
Basedow
für den
Preis von
800
Gulden.
Seitdem
ward
Wargentin
nach und
nach immer
mehr ein
Bestandtheil
von
Basedow,
bis es im
vorigen
Jahrhunderte
allmählig
ganz
einging.
Im
siebenjährigen
Kriege
wurden
zuerst
durch das
Gefecht
bei
Basedow am
24.
Dec.
1761
einige und
in den nächsten
Zeiten
mehrere Häuser
von
fremden
Truppen
zerstört,
bis der
Ort immer
mehr verödete.
Die
Kirche
hatte
dabei auch
so sehr
gelitten,
dass sie
abgebrochen
werden musste.
Ungefähr
um das J.
1788 ging
das Dorf
ganz ein
und die
Feldmark
ward der
Feldmark
Basedow
einverleibt.
Die
Bedeutung
des Dorfes
Wargentin
ist noch
aus
mehreren
Erinnerungen
zu
entnehmen.
Das der
basedowschen
Seite
zugewandte
Thor der im
J. 1236
gegründeten
Stadt Malchin
heisst das
Wargentiner
Thor, die
Strasse an
demselben
die Wargentiner
Strasse.
Der
reizende
Malchiner
See heisst
bis ins
16.
Jahrhundert
der Wargentiner
See und
der
jetzige
basedowsche
Thiergarten
noch bis
zum Ende
des
vorigen
Jahrhunderts
das Wargentiner
Holz.
Noch
heute ist
der
Kirchhof
von
Deutsch-Wargentin
in dem
Ackerschlage
am See an
Dornengebüsch
auf erhöhtem
und mit
einem
Graben umzogenen
Boden
erkennbar.
Die
Gegend von
Basedow trägt
aber noch
mehr
Spuren
uralter
Cultur.
Auch
der
Bischof
von Cammin
selbst fand
die Gegend
reizend
und
fruchtbar
und liess
sich hier
Tafelgüter
schenken.
So
gehörte
ihm seit
uralter
Zeit, ohne
Zweifel
seit dem
J.
1311, Remplin,
welches
ebenfalls
in mehrere
Dörfer,
Hohen und
Siden-Remplin,
geschieden
war.
Im
Anfange
des 15.
Jahrh.
gehörten
ihm noch
15 Hufen
in
Siden-Remplin
und
mehrere
Besitzungen
in Hohen-Remplin,
welche der
Bischof
Sigfried
am 21.
Jan.
1425 dem Eckhard
Hahn zu Wendisch-Wargentin
zu Lehn
gab. So
wurden die
Hahn auch
Vasallen
des Bischofs
von Cammin.
- Die, übrigen
Güter in
Remplin
trugen von
dem Bischofe
die
Wotzenitz
oder
Wusten zu
Lehn, von
denen sie
die Hahn
erwarben.
Auch Raden
im
Kirchspiel
Wattmannshagen
bei
Teterow (villa
Radem,
jacens in
terra
Teterow)
war ein
Gut des
Camminer
Bischofs;
auch von
diesem
Gute waren
die
Wotzenitz
auf
Teschow
Lehnleute
der
Bischöfe
von Cammin
und im J.
1456 gab
der
Bischof
Henning
dem Heyne
Wotzenitz
einen
neuen
Lehnbrief
über das
alte
bischöfliche
Lehn Raden
(dorp
Raden
vunder
vnser
kerken van
Camin
belegen),
wie seine
Vorfahren
es seit
alten
Zeiten
besessen
(sine
vorolderen
to langen
tiden van
vnsen
vorfarden
zeilger
dechtnisse
to Camin
bischoppen
to rechtem
lengude
vnde erue
beseten
hebben).
In frühen
Zeiten, am
30. Mai
1278,
hatten die
Ketelhot
in Raden
Besitzungen;
im J. 1505
ging das
Gut durch
Kauf an
die
Maltzan
über.
Von
der andern
Seite war
die Gegend
von
Basedow,
ebenfalls
früh
cultivirt.
Im J. 1226
war das
Dom-Colegiat-Stift
zu
Güstrow
gegründet,
welches
die Haupt-
und
Lieblingsstiftung
der
Fürsten
von Werle
und von
diesen
reich mit
Gütern
beschenkt
ward; der
Bischof
Brunward
von
Schwerin
hatte es
als
Vormauer
des
Christenthums
im Lande
Circipanien,
auch wohl
gegen den
Bischof
von Cammin,
gestiftet,
und einige
Jahrzehnte
später
bildete es
die
westlichste
Vormauer
des
Bisthums
Cammin
gegen den
Bischof
von
Schwerin,
der nun
wieder im
J. 1248
ein
gleiches
Stift in
seiner
nahen
Residenz
Bützow
gründete.
Im J. 1240
verlieh
der Fürst
Nicolaus
I. von
Werle den
Domherren
des
Domstifts
Güstrow
40
Hägerhufen
in dem
spätern,
an Basedow
grenzenden
Kirchspiel
Rambow,
von denen
sie 20
Hufen
kauften
und 20
Hufen
geschenkt erhielten,
und 4
Hufen zur
Pfarre;
wahrscheinlich
wurden
diese Güter
aus Wald
urbar
gemacht
da, sie Hägerhufen
(mansi
indaginenses,
von indago
= Hagen,
Wald,)
genannt
werden.
Die
güstrowschen
Domherren
erbaueten
auf diesen
Hufen zwei
Dörfer:
Domherrenhagen
und Marquardshagen,
und zu
Domherrenhagen
eine
Pfarrkirche.
Domherrenhagen
ward im
15.
Jahrhundert,
da (las
Wort Pape
(Pfaffe)
im
Mittelalter
ein
Ehrentitel
der
Geistlichkeit
war
(Dompfaffe),
Papenhagen
genannt.
Im
J. 1458
waren
beide,
angrenzende
Feldmarken
Papenhagen
und
Marxhagen
schon wüste,
als sie
Ulrich
Maltzan
auf
Grubenhagen
vom
Dom-Capitel
zu Güstrow
an sich
brachte.
Das
nahe hahnsche
Gut Schwinkendorf
stammt
ebenfalls;
aus der
Zeit der
Einführung
des
Christenthums
in diesen
Gegenden.
Wahrscheinlich
hat es (Suinekendorf)
seinen
Namen von
dem alten
Geschlechte
der Suinge,
deren
Stammvater
Conrad mit
den Stammvätern
der ältesten
Geschlechter
am Hofe
des Fürsten
Johann von
Meklenburg
lebte; in
den frühesten
Zeiten
besass das
Geschlecht
auch das
spätere
neuklostersche
Dorf
Arendsee.
In der
Gegend des
Dorfes hört
man es
noch oft
Swingendorf
nennen.
Die
Kirche ist
ein alter,
seltener
Bau,
dessen schöne
Gewölbe
von einer
Reihe
zierlicher
Säulen
getragen
werden,
welche in
der Mitte
der Kirche
stehen; ähnliche
Kirchen
aus der
ersten Hälfte
des 13.
Jahrh.
sind
bisher nur
zu
Ankershagen
und zu
Schlagsdorf
bei Ratzeburg
beobachtet
worden.
In
alten
Zeiten gehörte
das
Dorf
Rambow zur
Kirche in
Schwinkendorf;
im J. 1271
aber
bestimmte
der Bischof
von Cammin,
dass die
Bewohner
des Dorfes
Rambow fortan
nach
Domherrenhagen
zur Kirche
gehen
sollten.
Jetzt ist
Domherrenhagen
oder
Papenhagen
längst
verschwunden.
Aber die
malerischen
Ruinen der
Papenhäger
Kirche
stehen
noch in
den freien
Seitenwänden
aus
Feldsteinen
mit einer
halbkreisförmigen
Altartribüne,
welche auf
einen
alten
Rundbogenbau
deutet,
auf dem
Pfarracker
der
jetzigen
Mutterkirche
zu Rambow,
in der
Nähe des
jetzigen
hahnschen
Gutes
Ulrichshusen,
welches
nach dem
Untergange
von
Papenhagen
von einem
Ulrich
Maltzan
wahrscheinlich
auf einem
Theile der
Feldmark
erbauet
ist.
Schon im
J. 14228
hatte der
Ritter
Janich von
Verchen
dem
Kloster
Dargun zum
Seelenheil
seiner in
dem
Kloster
begrabenen
Mutter das
Dorf Gilow
geschenkt.
Von der
Feldmark
dieses
Dorfes
hatten die
Vormünder
der Kinder
Borwins
II.
während
der
Minderjährigkeit
derselben
ein Stück
abgerissen
und auf
diesem
eine
Meierei
Moizle
oder
Moizlitz
gebauet,
um die
Kirche zu
Malchin
damit zu
bereichern.
Nachdem
der Fprst
sein
männliches
Alter
erreicht
und das
Unrecht
eingesehen
hatte, gab
er am 22.
Februar
1261 das
Dörfchen
Moizle dem
Kloster
zurück,
welches
das Feld
wieder zu
Gilow
legte, und
bestimmte
in der
Folge
(1274) die
Trennung
desselben
von der
malchiner
Kirche.
In der
Mitte
dieser
alten
Pfarren
Wargentin,
Malchin,
Gilow,
Schwinkendorf,
Domherrenhagen
und Rambow
liegt nun
das
Kirchspiel
Basedow.
Alle diese
Kirchen
und deren
Pfarrer
und
Patrone
hatte ohne
Zweifel
einen
grossen
Einfluss
auf die
Gegend
ausgeübt.
Die Stadt
Malchin
war im J.
1236
gegründet;
am 14.
Jan. 1247
weihte der
Bischof
Wilhelm
von Cammin,
in
Begleitung
seines
Propstes
Conrad und
seines Scholasticus
Heinrich,
so wie des
Dechanten
Reyner und
des Domherren
Wasmod von
Güstrow,
die dem
Evangelisten
Johannes
geweihte
Kirche, welche
jedoch
kurz vor
1397
abgebrannt
ist und
einer grösseren
Platz
gemacht
hat. Bei
dieser
Feier
ordnete
der
Bischof
auch alle
die
kirchlichen
und Pfarrverhältnisse
an, und
bestimmte
das Kirchengut
und die
Grenzen
des
Sprengels
der
Kirche.
Wahrscheinlich
hatte das
alte Dorf
Malchin
zur Pfarre
Wargentin
gehört;
jetzt
trennte
der
Bischof
die malchiner
Pfarre von
den
benachbarten
Pfarren
und
bestimmte
ihr als
Grenze das
Dorf
Moizlitz.
Zugleich
ordnete
der
Bischof
die
Verhältnisse
(Kirche
und Pfarre
zu
Basedow;
er bestätigte
ihr, als
Pfarrgut,
4 Hufen, nämlich
2 Hufen in
Basedow
und 2
Hufen in
Lipen,
machte sie
zur
Tochter
der Kirche
zu Malchin
und
bestimmte
ihre
Grenzen
indem er
ihr die Dörfer
Basedow,
Gessin,
(Holz-)
Lipen,
(Sand-)
Lipen, Sagel
(Zawal),
Gutisdorf
und Nicauizdorf
oder
Nicasiusdorf
einpfarrte.
Jetzt ist
die Pfarre
als Mutterpfarre
viel
kleiner;
zwar ist
die
verschwundene
Pfarre Wargentin
in ihrem
Bereich,
aber Lipen
ist zu
Rittermanshagen
und Sagel
zu Rambow
gekommen;
die Dörfer
Gutisdorf
und
Nicawizdorf
sind ohne
alle
geschichtliche
Spur
verschwunden:
wahrscheinlich
werden sie
in der
Gegend von
Neu-Basedow
gelegen
haben.
Ohne
Zweifel
stand nach
dieser
interessanten
Nachricht
die alte
Kirche zu
Basedow,
welche
ungefähr
im 15.
Jahrhundert
durch eine
neue
ersetzt
sein wird,
schon früher,
als die
malchiner
Kirche.
Am
11. Juli
1296 bestätigte
der Fürst
Nicolaus
von Werle
die
stiftungsmässige
Bewidmung
und Abgrenzung
der
Kirchen
und
Pfarren zu
Malchin
und Basedow.
Bald
darauf
wird die
basedower
Pfarrer
aus der
Abhängigkeit
von der
Kirche zu
Malchin
getreten
sein. Am
4. Sept.
1301 war
nämlich
durch den
Fürsten
Nicolaus
von Werle
die Kirche
zu Malchin
mit
derjenigen
güstrowschen
Domherrenstelle
vereinigt,
welche mit
dem jetzt
untergegangenen
Dorfe
Kotekendorf
bei
Badendiek
bewidmet
war, ohne
dass dabei
in
mehreren
Urkunden
der Kirche
zu Basedow
gedacht
wird,
wahrscheinlich
war die
völlige
Trennung
beider
Kirchen
vor dieser
Vereinigung
vorgenommen.
Bei der
Feier
der
Bewidmung
der Kirche
zu Basedow
im J. 1247
schenkte
auch der
Ritter
Dietrich
Luch für
die Zeit
seines
Lebens der
Kirche zu
Basedow
zum Besten
ihres
Pfarrers
die
Einkünfte
einer Hufe
zu
Basedow.
Es hatte
die Kirche
zu Basedow
also doch
einen
eigenen
Pfarrer,
welcher
aber in
Filialverhältnissen
zu dem
Pfarrer
von
Malchin
stand.
Aus
dieser
Schenkung
werden
zugleich
die
frühesten
Besitzer
von
Basedow
bekannt.
Der
Stammvater
der Hahn,
Eckhard
I., lebte
noch beim
Fürsten
Johann von
Meklenburg
im Landes
Gadebusch
und starb
wahrscheinlich
früh.
Sein Sohn
Nicolaus
I.
erscheint
erst seit
dem J.
1266 im
Gefolge
des
Fürsten
Nicolaus
I. von
Werle, er
war der
erste des
Geschlechts,
welcher
gegen
Osten in
das Land
Werle zog.
Nicolaus
I. Hahn
erwarb
überall
in den
Gegenden,
wo später
die Hahn
grosse
Besitzungen
gewannen,
die ersten
Güter; in
der Gegend
von
Basedow
besass er
schon
früh das
Gut
Lupendorf,
von
welchem er
am 25. Mai
1287 und
am 13.
Juni 1288
einzelnen
Theile an
das
Domstift
Güstrow
und das
Kloster
Dobbertin
veräusserte.
Aber in
den Besitz
von
Basedow
kamen erst
seine Enkel
im J.
1337. Nach
der
Pfarrbewidmungs-Urkunde
vom J.
1247
besass ohne
Zweifel
der Ritter
Dietrich
Luch oder
Luche
damals
Basedow.
Die
Luch
bildeten
ein
eigenes
Rittergeschlecht,
welches im
13.
Jahrhundert
in
Meklenburg
ansässig
war und
weder mit
den von Lühe,
noch den
von Loo,
noch
den
von Lukow,
noch den
von Lüchow,
noch den
von Lücken
zusammenhing,
obgleich
in
Urkundendrucken
der Namen
Luche oft
fälschlich
in den
Namen
eines
dieser
Geschlechter
umgewandelt
ist,
namentlich
in von der
Luehe,
statt Luche;
die Luche
aber haben
kein
"von"
vor ihrem
Zunamen..
Der
Stammvater
des
Geschlechts.
scheint
der Wohthäter
der Pfarre
Basedow,
Dietrich
Luch, zu
sein; nach
ihm kommen
zwei Brüder,
die Ritter
Heinrich
(1261-1278)
und
Gottfried
oder
Godeke
(1261-1289),
wahrscheinlich
Dietrichs
Söhne,
vor.
Beide
treten vorherrschend
nur im
Lande Werle
auf und
zwar häufig
in der
Gegend von
Malchin,
und dies
scheint
ganz
darauf hinzudeuten,
dass auch
sie noch
im Besitze
von
Basedow
waren.
Als
der letzte
dieses
Geschlechts
mit grössern
erblichen
Güterbesitze
in
Meklenburg
erscheint
im J.1304
ein
Johannes
Luche.
Seit
dem J.
1304
kommen
dagegen in
Pommern
Luche vor,
gewöhnlich
mit der Schreibart
Luchte z.B.
1304 ein
Dietrich
Luche,
1305 ein
Marschall
Luchte
ohne
Vornamen.
Ob
die pommerschen
Luchte mit
den werleschen
Luche
gleich
sind, kann
nur
fortgesetzte
Forschung
in den
pommerschen
Urkunden
lehren. -
Im 14.
Jahrh.
kommen, in
Meklenburg
die Luche,
nur
vereinzelt
vor, z. B.
im J. 1358
der
Priester
Dietrich
Luche, im
J. 1361 am
Hofe des Fürsten
Johann von
Werle zu
Goldberg
dessen
Capellan
und
vertrauter
Geheimschreiber
Rudolph
Luche und
im J. 1377
derselbe
als
Priester
Rolef
Luche
neben
seinem
Collegen
Meinhard
von Hagen.
Das
Geschlecht
der Luche
starb
ungefähr
am Ende
des 15.
Jahrhundert
aus, und
zwar mit
Liburge Luche,
welche an
Ewald von Kamptz,
der in der
zweiten
Hälfte
des 15.
Jahrh.
lebte und
vor 1506
starb,
verheiratet
war; sie
hatte
einen
blödsinnigen
Bruder
gehabt,
mit
welchen der
Mannesstamm
erloschen
war. Die
letzte
Aebtissin
des
Klosters
Ivenack,
Anna von
Kamptz,
sagt in
einem
Schreiben
vom J.
1570 :
"Vnse
grottmoder
hefft
Liburgen
Luchen
geheten;
das
Geschlechte
ist all
bereid
thodt
vnndt thom
ende
gekommen,
hefft
einen
Broder
gehadt, de
iss nicht
all tho
sinnreich
gewesen,
vnndt iss
midt öhme
wy midt
allen
schlechten,
wen sie
thom ende
willen
gerathen;
ehre guder
sollen ahn
die
Holtzen
vnd
Bardeflethen
gekommen
sin".
Mag nun
auch der
Güterbesitz
der Luche
sehr im
Dunkeln
liegen, so
ist doch
so viel
ausser
Zweifel,
dass
ungefähr
mit dem
Verschwinden
der Luche
aus
Meklenburg
und
namentlich
aus der
Gegend von
Malchin
die Hahn
im Besitze
von
Basedow
erscheinen,
welches
vom J.
1337 an
als
Hahnsches
Hauptgut
und seit
dem J.
1347 als
völlig
freies
Eigenthum
der
basedowschen
Linie der
Hahn mit
Uebergewicht
in die
Geschichte
tritt.
zurück
zur
Hahn-Übersicht