Die Linie Basecdow, welche von dem bedeutendsten
Schlosse der Familie den Namen trägt, ist die einzige des ganzen Geschlechts
welche noch in den Mecklenburgischen Landen blüht und bis heute ruhmvoll
geblühet hat. Der Stifter dieser Linie ist ohne Zweifel der
Ritter Nicolaus II (1292-1334), der älteste Sohn des Ritters Nicolaus
I. Zwar besass er Basedow, welches damals wahrscheinlich noch im Besitze
des Geschlechts Luche war, noch nicht; aber er hinterliess vier Söhne,
welche Basedow im Jahre 1337 erwerben, und von denen das Gut bald in den
besondern Besitz des ältesten der Brüder, des Knappen Nicolaus
III überging. Die vier Söhne des Ritters Nicolaus II gründeten
verschiedene Häuser, welche jedoch nach und nach austarben und an
das Haus Basedow zurückfielen; daher ist die ganze Linie nach dein
Hause genannt, welches ohne Unterbrechung am längsten ausgedauert
hat. Alle diese Häuser hatten aber ursprünglich die Lehen
der Linie zu gesammter Hand, und daher ist der Vater der Gründer aller
dieser Häuser als der eigentliche Stifter der Linie Basedow zu betrachten,
wenn er selbst auch noch, nicht im Besitze des Gutes war. In der
Urkunde vom 27. März 1443 sagt z. B. Lüdeke Hahn aus dem Hause
Wargentin dass sein Vater mit Lüdeke Hahn auf Basedow die gesammte
Hand an den Gütern gehabt habe (in èneme sàmede sêten
vngeschèden vnde vnghedèlet). So weit die Geschichte reicht,
sind die Glieder dieser Linie in Eröffnungsfällen stets in den
Güterbesitz der ausgestorbenen Häuser ohne Schwierigkeiten gefolgt,
wogegen die Güter der übrigen Linien immer bei ihren Gliedern
blieben.
Die Geschichte der Linie Basedow ist mit grösseren
Erfolge zu ergründen, als die Geschichte der übrigen Linien,
da die Urkunden dieser Linie von dem ersten Lehnbriefe vom Jahre 1337 an,
fast vollständig und wohl erhalten in einem schönen, und gesicherten
Archive zu Basedow aufbewahrt wurden.So viele Veränderungen das Schloss
Jahrhunderte hindurch auch erlitt, immer blieb in der Mitte ein mittelalterlicher,
gewölbter Bau stehen, welcher das Archiv hegte, bis in den letzten
Jahren der Graf bei dem Secretariat ein eigenes frei stehendes, durchaus
gewölbtes und steinernes Archiv aufführen liess. Dies ist in
Meklenburg das einzige Beispiel eines ziemlich vollständigen Privat-
und Familien-Archives.