Genealogie
Ortsbeschreibung
Photographien
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784 Neumann, Heinrich, Gärtner, * Leisnitz
13.10.1693,
+ Leisnitz 27.11.1758
oo Leisnitz
30.6.1722
785 Richter, Marina, * Leisnitz 20.10.1695,
+ Leisnitz 21.3.1749
1536 Neumann, Heinrich, Gärtner, + vor 1722
1537
Judith, + Leisnitz 10.1.1716
1538 Richter, Matthias, * Leisnitz (err.)
3.9.1663, +
Leisnitz 5.4.1723
oo Leisnitz 13.2.1691
1539 Purschke, Marina, * Leisnitz 17.10.1666,
+ Leisnitz 13.1.1725
3078 Richter, Georg
3080 Purschke, Hans, * Leisnitz 1638, +
Leisnitz 03.11.1716
Leisnitz, 1 Meile von Leobschütz entfernt, besteht aus 2
Erbrichtereien,
47 Bauer- und 199 Gärtner- und Häusler stellen mit 1549
Morgen
Land, welches sehr coupiert und daher nur als mittelmäßig
anzusehen
ist. Die Einwohner leben meist im Wohlstande, auch sind die Handwerker
hier so stark vertreten, daß bereits zwei Innungen, die eine
für
Bekleidungs- und die andere für Holz- und Metallarbeiter gebildet
wurden. Der Ort hat eine Wassermühle und mehrere Steinbrüche.
Der Viehstand besteht in 200 Pferden, 5 Bullen, 580 Kühen, 90
Stück
Jungvieh, 1400 Schafen und 20 Zuchtschweinen. An Steuern zahlt die
Gemeinde
jährlich : 1608 Thlr. Grundsteuer, 55 Thlr. Haus-, 78 Thlr.
Einkommen-,
1311 Thlr. Klassen- und 104 Thlr. Gewerbesteuer. Leisnitz hat eine
katholische
Pfarrkirche und Schule. Die Kirche soll schon vor dem Jahre 1657
bestanden
haben und 1715 renoviert worden sein; sie hat einen Turm mit drei
Glocken
und einer Uhr. Ein Pfarrer und ein Cooperator besorgen den
Gottesdienst.
Die Schule hat bereits im Jahre 1660 bestanden und es werden in
derselben
von 3 Lehrern 186 Kinder unterrichtet.
(Quelle : Topographisches Lexikon von Oberschlesien, 1864/65)
Zum ersten Male wird dieser Ort urkundlich im Jahre 1238 erwähnt. In einer Verkaufsurkunde dieses Jahres wird als Zeuge ein Waltherus von Lisentiz angeführt, wie Leisnitz damals hieß. Ein Kirchlein befand sich in Leisnitz schon in den Zeiten der Besiedlung des Ortes durch die Johanniter. Da Leisnitz zur Kommende Gröbnig gehörte, wirkten Johanniterpriester hier als Seelsorger und verwalteten als Administratoren die reichlich dotierte Pfarrstelle. Die Reformation fand kaum Eingang in diesem Ort, da die Komturen streng über dem alten Glauben wachten. Wir finden keine Spur über Anstellung lutherischer Prediger in den Kommendedörfern. Einen Zeugen aus jenen Zeiten besitzt die Kirche in ihrem heute noch im Gebrauch befindlichen Taufstein mit der Jahreszahl 1589. Das heutige Gotteshaus ist eine massive Steinkirche, die 1667 erbaut wurde. Die alte Kirche war 1666 mit dem Turm abgebrannt. Ein Stein im Sockel des Turmes weist auf das Erbauungsjahr hin. 1714 erweiterte man die Kirche durch den Anbau des heutigen Presbyteriums, 1812 brannte der obere Teil des Turmes ab, dessen frühere Zwiebelform die heutige Spitze mit dem Johanniterkreuz erhielt. Damals mußte der aus schweren Grauwackesteinen errichtete Turm wegen vieler Risse mit einer Anzahl von Ankern versehen werden. Der Hochaltar des Gotteshauses, ein Geschenk des Anbauers Josef Behr, wurde 1887 von Kunsttischler Ondrusch in Leobschütz angefertigt. Das Altarbild stellt den Patriarchen Zacharias von Jerusalem und den Kaiser Heraklius dar. Letzterer trägt im Büßergewande das Kreuz auf den Kalvarienberg. Das Fest Kreuzerhöhung ist Patronatsfest der Kirche. Dieses monumentale Bild, von Professor Schall in Breslau gemalt, erfuhr in den letzten Jahren eine neue Ausstaffierung. Die beiden Figuren an der Seite des Altares stellen den hl. Josef und die hl. Helena dar. An der Kirchenwand zu beiden Seiten des Altares stehen die Figuren des hl. Antonius und des hl. Franziskus. Die Seitenaltäre sind der hl. Mutter Anna und dem hl. Valentin geweiht. Die Malerei der Kirche führte im Jahre 1894 der Kirchenmaler Klink aus Babitz aus. Im Besitz der Kirche befindet sich ein alter Kelch, den der Komtur Hans von Niemanitz im Jahre 1523 schenkte. Die kostbare Monstranz ist ein Geschenk von drei Wohltätern aus dem Jahr 1895. In demselben Jahre stiftete ein Besitzer die Kreuzwegstationen. Mag auch das Gotteshaus äußerlich altertümlich erscheinen, so stimmt die kunstvolle Innenausstattung den Beter zur innigen Andacht. Nur wenige Spuren der Verwüstung aus den Kriegstagen von 1945 weist die Kirche auf. (Quelle : "Leobschützer Heimatbuch")