(Quellen : a) Felix Triest, Topographisches Handbuch von Oberschlesien, 1864/65 und b) "Leobschützer Heimatbuch")
1) Troplowitz
2) Geppersdorf
3) Raden
4) Schönwiese
5) Bratsch
6) Türmitz
7) Komeise
a) Der Marktflecken Troplowitz, welcher schon im Jahre 1662 ein
uraltes Bergstädtchen genannt und durch den Grenzfluß Goldoppa
vom österreichischen Tropplowitz getrennt wird, besitzt eine sehr
alt, der Heiligen Dreieinigkeit geweiht Kirche. Das jetzige schöne
und geräumige Kirchengebäude wurde vom damaligen Patron Grafen
Karl Julius von Sedlintzki auf Geppersdorf 1701 bis 1706 erbaut und ist
noch heute eine Zierde der Gegend. Die Seelsorge führen 3 Geistliche,
die ganze Parochie ist von Deutschen bewohnt.
Städtel Leobschütz : Die Größe
der Feldmark ist 470 Morgen; Dreifelderwirtschaft. Der Boden enthält
Lehm und Lette mit Schieferuntergrund, ist kalt und ziemlich bergig. Der
Viehbestand besteht in 18 Pferden, 2 Ochsen, 44 Kühen und 16 Stück
Jungvieh. Die Pferde sind von gewöhnlicher Landrasse und in mittlerem
Stande. Das Rindvieh ist zum Teil mit Mürzthaler Rasse gekreuzt. Erbaut
wird hier meistens und mit mittelmäßigem Erfolg Korn und Hafer,
die anderen Fruchtarten nur in geringem Umfange. Die meisten Einwohner
sind Weber und es werden hier hauptsächlich schön Tischdamaste
und andere Damastwaren gefertigt, welche größtenteils durch
Hausierer in den verschiedenen Provinzen des preussischen Staates abgesetzt,,
zum Teil in bestimmte Handlungshäuser geliefert und auch auf größeren
Märkten verkauft werden. Gegenwärtig befinden sich am Orte 55
Webermeister und 103 Webergesellen mit 147 Weberstühlen. Die Innung
der Weber zählt 42, die der Tischler und Schlosser auch 42, die der
Schuhmacher und Gerber 35, die der Schneider 32, zusammen 151 Meister.
An Steuern zahlt die Gemeinde jährlich : 76 Thlr. Grund und Haus-,
348 Thlr. Klassen-, 722 Thlr. Gewerbe- und 582 Hausiersteuer. Die landwirtschaftlichen
Produkte werden in Leobschütz und Olbersdorf abgesetzt. Die wichtigsten
Straßenverbindungen sind die mit Leobschütz und Olbersdorf.
In Troplowitz befindet sich ein Zollhaus, 48 Wohnhäuser, eine Mühle
und eine Brauerei. An öffentlichen Anstalten sind noch vorhanden :
ein Nebenzollamt und eine Postexpedition, auch werden hier von 6 zu 6 Wochen
Gerichtstage abgehalten. Die Witwe des Kaiserlichen Österreichischen
Feldmarschalls Freiherrn von Herzogenberg gründete hier 1863 die Freiherrlich
von Herzogenbergsche Annastiftung, eine katholische Mädchenschule,
welche unter der Leitung von Schulschwestern aus Troppau steht und auf
einem angekauften Grundstücke eine eigenes Anstaltsgebäude errichtet
hat. Eingepfarrt sind zur Pfarrkirche gegenwärtig die Ortschaften
Dorf Troplowitz, Geppersdorf, Raden, Schönwiese, Pilgersdorf mit Burgstädtel,
Bratsch mit Türmitz, Peterwitz, Choltitz, Saliswalde Mocker und Komeise,
von denen Schönwiese, Pilgersdorf, Bratsch und Komeise Filialkirchen,
Raden eine öffentliche Kapelle und Peterwitz eine Schloßkapelle
besitzen. Die Schule in Troplowitz ist gleichfalls sehr alt und hat schon
im 17. Jahrhundert bestanden. Das jetzige Schulhaus wurde im Jahre 1713
erbaut und ist klein und unansehnlich. Eingeschult sind die Ortschaften
Dorf Troplowitz und Geppersdorf. Die Zahl der Schüler beträgt
über 200.
Dorf Troplowitz, 3 Meilen von Leobschütz, schließt
sich nördlich unmittelbar an Städtel Troplowitz an und zeiht
sich längs des Grenzflusses Goldoppa hinauf. Es besteht aus 9 Bauer-,
13 Gärtner- und 23 Häuslerstellen mit 1364 Morgen Land, dessen
Boden aus Brandschiefer, Lehm und Lette besteht, kalt und stark gebirgig
ist, und hauptsächlich mit Korn und Hafer bebaut wird. Der Viehbestand
besteht in 21 Pferden, 16 Ochsen, 100 Kühen und 32 Stück Jungvieh.
An Steuern werden jährlich gezahlt : 94 Thlr. Grund- und Haus-, 200
Thlr. Klassen-, 280 Thlr. Gewerbe- und 240 Thlr. Hausiersteuer. An gewerblichen
Anlangen befinden sich am Orte 2 Wassermühlen und 2 Rasengarnbleichen.
Die wichtigsten Straßenverbindungen sind die mit Olbersdorf und Leobschütz.
b) Zu den ältesten Parochien des Kreises gehört das in der westlichen Gebirgsecke gelegene Troplowitz. In alten Kirchenbüchern wird es "das uralte Bergstädtchen" genannt. Idyllisch an der Goldoppa gelegen, wird es von einem Kranz von Bergen umrahmt, deren Hintergrund das gewaltige Massiv des Altvaters bildet. Deutsche Siedler haben die reizende Oppalandsdiaft kultiviert und die Gemeinde mit großer Widmut zu einem bedeutenden Kirchspiel begründet. Dieses umfaßte schon immer die Orte Städtel und Dorf Troplowitz, Geppersdorf, Schönwiese, Komeise, Bratsch, Saliswalde, Peterwitz, Raden, Pilgersdorf, Burgstädtel und Mocker. Schönwiese und Raden haben Filialkirchen, während die früheren Lokalien Bratsch, Pilgersdorf und Komeise zu Pfarrorten und Peterwitz zur Lokalie erhoben wurden. Die der Hl. Dreifaltigkeit geweihte Pfarrkirche ist ohne Zweifel eine der schönsten und größten Landkirchen im Leobschützer Kreise. Sie wurde von dem kunstsinnigen Grafen Karl Julius von Sedlnitzky auf Schloß Geppersdorf an der Stelle des alten, der hl. Elisabeth geweihten Gotteshauses in den Jahren 1701-1706 erbaut. Die Errichtung der im Bau vorgesehenen Türme sollten einer späteren Zeit vorbehalten bleiben, ist aber aus Mangel an den dazu notwendigen Mitteln unterblieben. 1760 erhielt die Kirche den heutigen Notturm, dem im Jahre 1829 die kegelförmige Spitze aufgesetzt wurde. Das mächtige Tonnengewölbe zieren noch Fresken, welche aus dem Jahre 1733 stammen, die Deckengemälde stellen in sinnvoller Weise das Geheimnis der Hl. Dreifaltigkeit dar. Da die kostbare Malerei durch mehrmalige Brände im Dachstuhle wie auch durch die Feuchtigkeit sehr schadhaft geworden war, wurde sie in jüngster Zeit unter Dechant Schneeweiß mit großem Kostenaufwand durch das Kultusministerium erneuert. Über die herrliche Malerei und die wertvolle Inneneinrichtung des Gotteshauses wird an anderer Stelle unter "schöne Heimatkirchen" eingehend berichtet. In der Gruft unter dem Hochaltare, die schon in der alten Kirche bestand, ruhen die sterblichen Überreste der einst mächtigen Kirchenpatrone, der Grafen von Haugwitz und Sedlnitzky mit ihren Angehörigen und Verwandten, sowie mit den adeligen Rittergutsbesitzern der eingepfarrten Ortschaften. Eine zweite Gruft unter der Rosenkranzkapelle war früher die Ruhestätte der Seelsorger von Troplowitz. Die Gemeinde zählte in Friedenszeiten etwa 1 280 Einwohner. In der großen Mehrzahl waren es kleine und mittlere Bauern, im Städtel überwiegend Arbeiter, Handwerker und Weber.
Das Dominium Geppersdorf, welches zur Hälfte
in Preußen und zur anderen, dem rechten Ufer der Oppa angehörigen
Hälfte im Österreichischen liegt - das altehrwürdige Schloß
liegt im Österreichischen, der Schloßgarten größtenteils
im Preußischen - gehörte seit undenklichen Zeiten der Siedlnickischen
Familie, im Jahre 1819 dem Grafen Joseph von Siedlnicki (auch Sedlnitzky
geschrieben). Derselbe hinterließ es 1857 seinem Neffen, dem Kreisdeputierten
Grafen Hans Nolle von Oppersdorf, welcher sich 1863 mit dem Comtesse von
Tallyrand-Perigord vermählte.
Geppersdorf, 2 3/4 Meilen von Leobschütz entfernt,
zerfällt in eine Rittergut und ein Dorf. Das Dorf zieht sich längs
des Grenzflusses Goldoppa hin und wird durch diesen von dem österreichischen
Dorfe gleichen Namens getrennt. Dasselbe besteht aus 12 Bauer-, 19 Gärtner-
und 3 Häuslerstellen mit einem Grundbesitz von 1142 Morgen. Der Boden
ist lehmig, zum Teil auch lettig, mit Schieferuntergrund, kalt und bergig
und wird vorzugsweise nur mit Korn und Hafer bebaut. Der Viehbestand besteht
in 14 Pferden, 73 Kühen, 6 Ochsen und 13 Stück Jungvieh. An Steuern
zahlt die Gemeinde jährlich 115 Thlr. Grund- und Haussteuer, 137 Thlr.
Klassen- und 13 Thlr. Gewerbesteuer. Die hauptsächlichen Bezugs- und
Absatzorte und die wichtigsten Straßenverbindungen sind die mit Leobschütz,
Neustadt O/S, Olbersdorf und Jägerndorf.
Das Rittergut Geppersdorf mit dem in seiner Feldmark
belegenen Vorwerke Feldhof ist mit den in der Schönwieser Feldmark
liegenden Vorwerken Oberhof und Niederhof zu einer Wirtschaft verbunden.
Das Vorwerk Feldhof liegt isoliert vor dem Dorfe an der Troplowitz-Leobschützer
Straße. Hierzu gehören 864 Morgen inkl. 280 Morgen Forstgrund.
Das Vorwerk Oberhof liegt im Dorfe Schönwiese am Grenzflusse Goldoppa.
Hierzu gehören 163 Morgen inkl. 80 Morgen Waldgrund. Das Vorwerk Niederhof
liegt am Dorfe Schönwiese und es gehören hierzu 509 Morgen inkl.
124 Morgen Waldgrund.
3/4 Meilen östlich von Troplowitz, 2 1/4 Meile westlich von Leobschütz, liegt unweit der Leobschütz-Jägerndorfer Chaussee; besteht aus 1 Erbrichterei, 7 Bauer-, 21 Gärtner- und 16 Häuslerstellen mit 1079 Morgen Areal, dessen Boden aus Lehm, Lette, Sand und Schiefer besteht und kalt und gebirgig ist. Mit ziemlich gutem Erfolge wird Korn und Hafer angebaut, weniger Ertrag geben die übrigen Feldfrüchte. Der Viehbestand besteht in 20 Pferden, 6 Ochsen, 147 Kühen und 45 Stück Jungvieh und an Steuern werden jährlich entrichtet : 145 Thlr. Grund- und Haus-, 164 Thlr. Klassen- und 8 Thlr. Gewerbesteuer. Am Orte befindet sich eine Kapelle, welche im Jahre 1842 von der Gemeinde zum öffentlichen Gottesdienst umgebaut worden ist und eine Schule, die im Jahre 1820 erbaut wurde und von der das Dominium Geppersdorf Patron ist. Eingeschult sind dahin die Kolonie Stirnau und die Katholiken von Mocker. Verbindungsstraßen hat Raden mit Leobschütz, Jägerndorf und Troplowitz. Der hauptsächliche Absatz- und Bezugsort ist Leobschütz.
a) Drei Meilen von Leobschütz entfernt, zieht sich längs des Grenzflusses Oppa hin, durch den es von dem österreichischen Ort gleichen Namens getrennt ist, und steht nördlich aufwärts mit Geppersdorf und südlich abwärts mit Komeise in unmittelbarer Verbindung. Es besteht aus 12 Bauer-, 4 Halbbauer, 19 Gärtner- und 11 Häuslerstellen mit 554 Morgen Acker, 14 Morgen Wiese und 7 Morgen Wald. Der Boden ist lehmig und lettig, kalt und gebirgig. Der Viehbestand besteht in 22 Pferden, 6 Ochsen un 140 Kühen gewöhnlicher deutscher Rasse. An gewerblichen Anlangen sind vorhanden : eine Wassermühle mit 2 Mahlgängen und einer Ölquetsche und 4 Rasengarnbleichen. An Steuern werden jährlich gezahlt : 155 Thlr. Grund- und Haus-, 204 Thlr. Klassen und 32 Thlr. Gewerbesteuer. Am Orte befinden sich eine katholische Filialkirche und eine Schule, von denen das Dominium Patron ist. Der Hochaltar der Kirche ist schon 1559 errichtet worden. Umgebaut wurde die Kirche 1769, mit massiven Turm und Dach versehen 1859. Die Schule besteht seit Ende des vorigen Jahrhunderts. Das jetzige Schulhaus ist 1817 gebaut. Die Zahl der Schüler beträgt 65. Verbindungsstraßen hat Schönwiese mit Leobschütz, Troplowitz und Jägerndorf.
b) Das Dorf Schönwiese wird im Jahre 1330 unter dem Namen Kobyle erwähnt, nach dem Namen des mährischen Edelmannes Kobylka von und zu Kobyli, dessen Grabstein in Rittertracht in der Vorhalle der Schönwieser Kirche eingebaut ist. 1578 wird der Ort zum ersten Male Schönwiese genannt, jedenfalls nach den "schönen Wiesen" im anmutigen Oppatale. Urkundlich war Schönwiese ehemals ein selbständiger Pfarrort. 1599 bestand hier ein schlechtes Pfarrhaus mit kleiner Widmut. Der Acker war jedoch unbebaut. Der Geistliche der damals evangelischen. Gemeinde bezog Tischgroschen von Schönwiese und Peterwitz. Die beiden Orte standen unter derselben Gutsherrschaft und bildeten daher eine Pfarrgemeinde. Als die Bewohner um das Jahr 1660 wieder katholisch wurden, kam Schönwiese als Filialort nach Troplowitz. Das auf einer Anhöhe liegende Gotteshaus wurde allmählich baufällig und daher 1692 ganz neu errichtet. Der Kirchturm wurde erst 1701 gebaut, 1769 ausgebessert und 1819 neu gedeckt. Den Hochaltar ziert das Bild der hl. Magdalena, der Pätronin des Kirchleins. Im Jahre 1769 wurde das Gotteshaus durch einen Anbau vergrößert. In der Gruft sind auch zwei ehemalige Besitzer von Peterwitz, die Freiherrn von Skrbensky beigesetzt. Um das äußere Bild des Kirchleins zu verschönern, wurden an den Seitenwänden Strebepfeiler aufgebaut. Eine gemauerte Steintreppe führt zum Eingang der Kirche und des Friedhofs.
a) 1 1/2 Meile südwestlich von der Kreisstadt, in der Nähe der Leobschütz-Jägerndorfer Chaussee, besteht aus 14 Bauer-, 19 Gärtner-, 54 Acker- und 15 Angerhäuslerstellen. Das Areal beträgt 3566 Morgen. Der Boden ist hügelig, aber in gutem Kulturzustande, so daß er mit fast sämtlichen Feldfrüchten bebaut werden kamm. Die Einwohner leben fast nur vom Ertrage der Landwirtschaft, die ärmere Klasse geht zu den Wohlhabenderen zur Arbeit; einige auch treiben Holzhandel oder Gewerbe. Außer 2 Windmühlen sind hier keine gewerblichen Anlagen vorhanden. An jährlichen Steuern zahlt die Gemeinde 340 Thlr. Grund- und Haus-, 427 Thlr. Klassen- und 53 Thlr. Gewerbesteuer. Am Orte befindet sich eine katholische Filialkirche, welche 1778 mit einer Lokalkaplanei ausgestattet wurde; an der Schule sind 2 Lehrer angestellt.
b) Der am Südhang des Huhlberges von den damaligen deutschen Siedlern angelegte Ort Bratsch (früher Bratischau) gehörte urkundlich mit dem Gute dem von der Königin Kunigunde in Leobschütz gegründeten Johanneshospital von 128o bis 1445. In dieser Periode stand in dem noch schwach besiedelten Dorfe eine hölzerne Kapelle, die mit allen Häusern im Jahre 145o dem großen Brande zum Opfer fiel. Bei dem Wiederaufbau des Dorfes wurde in dessen Mitte ein steinernes Kirchlein, aber noch mit hölzernem Turm errichtet. Im Jahre 1778 wurde das Kirchlein abermals durch Feuer zerstört. Bei dem Neuaufbau 1779 erhielt es eine gewölbte Decke und auch einen gemauerten Turm. Als sich durch die Aufteilung der Bratscher Dominialgrundstücke die Seelenzahl mehr als verdoppelt hatte, erwies sich das Kirchlein bald als zu klein. Daher erfolgte im Jahre 1863 der schon lange geplante Erweiterungsbau. Das Presbyterium wurde hinausgerückt und das Kirchlein erhielt zwei Seitenflügel. Die seit jener Zeit wiederholt notwendig gewordenen Ausbesserungsarbeiten haben an dem äußeren Bild der Kirche nichts geändert. Im Jahre 1777 erfolgte mit Genehmigung des Patronatsherrn, des Grafen von Sedlnitzky die Errichtung einer Lokalie und im Jahre 1919 wurde Bratsch zur Pfarrei erhoben. Die Seelsorge war für die Geistlichen recht beschwerlich, zumal außer Bratsch auch die Katholiken von Saliswalde, Türmitz, Peterwitz und Mocker betreut werden mußten.
a) Die südwestlich angrenzenden, sich längs der österreichischen
Grenze hinziehenden Dominien Türmitz und Komeise wurden schon im Jahre
1384 von einem Ritter Ihschke Czelin der benachbarten Stadtgemeinde Jägerndorf
verkauft, welche noch jetzt die Dominalrechte besitzt und den Polizeiverwalter
ernennt.
Das Dorf Türmitz (früher Tirmanz), 2 Meilen
südwestlich von Leobschütz dicht an der österreichischen
Grenze und nahe bei Jägerndorf, besteht aus 54 Possessionen, von denen
17 Bauer-, 17 Gärtner und 20 Häuslerstellen sind. Dieselben haben
ein Areal von 1579 Morgen Acker, 87 Morgen Wiese und 10 Morgen Wald. Der
Boden ist Gebirgsland, auf den Höhen sehr steinig und eignet sich
nur zum Anbau von Korn und Hafer. Der Viehbestand besteht in 39 Pferden,
235 Stück Rindvieh und 12 Ziegen. Eine Windmühle. An Steuern
werden jährlich gezahlt : 237 Thlr. Grund- und Haus-, 267 Thlr. Klassen-
und 14 Thlr. Gewerbesteuer. Eingepfarrt ist die Gemeinde nach der Filialkirche
Bratsch. Die Schule besteht seit 1818; in derselben werden von einem Lehrer
93 Kinder unterrichtet.
b) Dieses Dorf war bis nach den Schlesischen Kriegen zu Jägerndorf eingepfarrt. Bei der Regelung der kirchlichen Verhältnisse an der preußisch-österreichischen Grenze im Jahre 1780 kam Türmitz zur Lokalie Bratsch. 1903 legten die Bewohner einen Friedhof an und erbauten sich aus eigenen Mitteln eine kleine Kapelle, in der aber kein Gottesdienst gehalten wurde.
Das Dorf Comeise, 2 1/4 Meile südwestlich von Leobschütz an
der die Grenze gegen Oesterreich bildenden Oppa, enthält 9 Bauer-,
28 Gärtner, 2 Viertler- und 26 Häuslerstellen. Der Grundbesitz
beträgt 897 Morgen Acker, 80 Morgen Wiese und 108 Morgen Wald. Der
Boden ist bei südlicher Abdachung auf den Höhen steinig, in de
Niederungen aber sehr gut und zum Anbau sämmtlicher
Feldfrüchte geeignet. Der Viehstand besteht in 18 Pferden, 193
Stück Rindvieh, 120 Schafen und 12 Ziegen. An gewerblichen Anlagen
sind hier 10 Bleichen, eine Wassermühle und ein Basalt-Steinbruch.
An Steuern werden jährlich gezahlt : 215 Thlr. Grund- und Haus-, 215
Thlr Klassen und 42 Thlr. Gewerbesteuer. Die Kirche besteht seit 1630 und
war damals, wie sämmtliche Einwohner, evangelisch. Im Jahre 1632 wurden
die Einwohner wieder katholisch, hatten aber keinen eigenen Seelsorger,
sonder waren bis 1773 nach Jägerndorf und dann auch Tropplowitz eingepfarrt.
Eine Kaplanei wurde 1811 errichtet. Eigene Schule.