In den Friedensbedingungen hiess es : 8.  Der Streit wegen Driesen und Zantoch solle durch Schiedsrichter entschieden werden, und wenn sich solche nicht vergleichen könnten, solle der Papst darüber den Ausspruch thun."
    Am 8. Juli 1411 hatte König Sigismund von Ungarn, der unterdessen römischer Kaiser geworden, den Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg zum obersten Hauptmann der Mark Brandenburg berufen, ihm diese verpfändet und am 30.  April 1415 für 400 000 Gulden mit der Kurfürsten- und Markgrafenwürde verkauft.  Als erster Hohenzoller übernahm er als Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg, die Regierung und mit fester Hand und frommem Sinn brachte er in das ihm anvertraute Land wieder Frieden und Ordnung.  Nach der Niederlage des Ordens hatte, dieser alle Ursache, den Frieden aufrecht zu erhalten.  Die von ihm dem König von Polen versprochene Summe der Kriegsentschädigung sollte zum Teil an den Kaiser Sigismund gezahlt werden, und hierbei musste noch der Orden versprechen, dass die Neumark und Driesen dem Kaiser eingeräumt werden sollte, falls die Gelder zur rechten Zeit nicht abgeliefert wurden.  Da hier, wo der Neumark gedacht ist, auch noch ganz ausdrücklich "Driesen" erwähnt wird, so hat man wohl dadurch alle Missdeutungen und Zweifel, wohin Driesen eigentlich gehören soll, begegnen wollen.
    Der Burggraf von Driesen, Andreas Langel, übergab dem neuen Burggrafen Nikolaus Maxsen die Burg nach dem nachstehend im Originale aufgeführten Verzeichnis am 25.  März 1414:
"In der Jorczal cristi M.C.C.C.C. vnd im XIIII den Jore, am Sunthage Judica, habe ich Andreas Langel, Burkgraue czu Drisen Rechenschaft gethan dem Vogthe der Nuwenmarke vnd dem Nuwen Burkgrauen czu Drisen, Nicolao Maxsom, vnd habe in dys nochgeschreben geantwert, Item XXI armbroste, Item VI rucke armbroste, Item II tunnen vade I Vas mit pfilen, Item V spangortel, Item VIII kropen, Item XXII schilde, Item I grose steinbuchse vnd II kleine, Item VII lotbuchsen,
Item V tunnen Pulvers, Item IX schock lode, Item VI Platen, Item III Isenhute, Item III Panczer, Item II schoi-cze, Item I Kolner ofme fuller, Item V Winspel vnde III scheffel rocken, Item VIII tunnen meles.  Item XXIV flicke vleysch, Item XXXI splisse rintfleysch, Item XXX splisse Swinen wiltbret, Item XXXVIII splisse Hogwildbret, Item II schock keseg Item I tunne Putter, Item III scheffel erdeys, Item I scheffel grutcze, Item I scheffel Heerse.  In der Kuche Item I gropen, Item VI Kessele, Item I brotspis, Item I morser, Item I Kinfpanne, Item II Schaben, Item I Vleyschbeil, Item I roste, Item III Kesselhoken.  Im Keller Item II tunne metes, Item II Drillink birs, Item I tunne Honiges, Item II stauden Konent, Item II stelene Kannen, Item I bruepfanne, Item II botenen, Item V stauden.  Im Vyehoue, Item XV Kueh, Item IIII Pferde, Item IIII oxsen" Item I Bullen, Item I schock swine, Item IIII axsen, Item I bindaxse, Item I suchaxse, Item II borser, Item II pfluge, Item II wagene, Item II steinhamer, Item II pussolt, Item IV picken, Item III vullehamer, Item I Kalkspis, item I Wendehaken, Item IIII tunnen salczes, Item LX scheffel Hoppen, Item III Iserne stangen, Item I Ornat czur messe vnde I Kelch, Item XI reegarn, Item I Holczsage, Item I tunne vnslit.
(Aus dem Königlichen Archive in Königsberg i.Pr.)
    Unterm 27. Januar 1426 erteilt der Hochmeister dem Vogt der Neumark den Befehl, den Burggrafen von Driesen seines Amtes zu entheben, da sich die Polen über ihn beschwert hatten, aber unterm 29.  April berichtete der Vogt zurück, dass sich der Burggraf von der gegen ihn erhobenen Beschuldigung gereinigt und er ihn im Amte belassen habe.
    Am Sonntag den 12.  Juli 1429 einigte sich der Orden mit dem König von Polen über die Grenze der Neumark und namentlich wegen Driesens.  Die Mitte der Netze sollte die Grenzscheide bilden, von oberhalb des Hauses Driesen an der polnischen Seite bis niederwärts, wo das Land des Markgrafen von Brandenburg angeht, wo die Netze bei Zantoch in die Warthe mündet, und die Polen innerhalb der alten Grenzen keine Gebäude errichten durften, welche dem Hause Driesen Schaden bringen könnten.  Die Fischerei auf der Netze sollte dem Orden verbleiben, sowie der Zoll der Brücke, die zum Schlosse von Driesen gehörte und von diesem zu unterhalten war; auch sollte das Haus und die Stadt Driesen und deren Einwohner zu ewigen Zeiten die Viehtrift innerhalb und binnen der gedachten Grenze behalten; ferner freies Holz zu Bauten, Brunnen und aller Notdurft, wie vorher, und die alte Berechtigung, Steine, Kalk, Lehm und was sonst nützliches zu finden, zu graben und abzufahren.  Der König aber sollte zu seinem Reich die Dörfer auf der polnischen Seite, die Seeen und Wildnisse mit der halben Netze behalten. (Riedel, Band XVIII S. 335 und Treu S. 113)
    Am 19.  Juli 1429 meldet der Vogt dem Hofmeister, dass er das Schloss Driesen in einen guten wehrhaften Zustand gesetzt, und dürfte dies die Veranlassung gewesen sein, dass der Frieden einige Jahre erhalten blieb.
    Nach einer Urkunde vom 22.  August 1430 ersuchte der Komptur von Schlochau den Hochmeister, dafür zu sorgen, dass die Kompture von Danzig, Mewe und Tuchel ihre Diener, die sie nach Driesen senden müssen, zu gehöriger Zeit und mit dem nötigen Gelde dahinsenden.  Unterm 5. August 1444 berichtet der Vogt der Neumark dem Hochmeister, dass er den Bau des Hauses Driesen nicht übernehmen könne, da er noch mit dem Bau des Schlosses Schievelbein zu thun habe, doch wäre er mit dem gesandten Maurer in Driesen gewesen, der erklärt habe, dass man das Schloss stützen müsse, da es dann im Winter über noch stehen würde, aber ein Stück Mauer am Thor müsste sofort gemacht werden, wozu man ihm 100 Mark preuss. Silber senden möchte.
    Als im Jahre 1444 der Orden die Neumark wegen eines Dar eins an den Kurfürsten Friedrich II. verpfändet hatte und mit Polen sich wieder im Kriege befand, so übertrug er die Neumark zuerst dem Schutze des Kurfürsten und verkaufte sie ihm unter Bodo von Erichshausen für 100 000 Gulden im Jahre 1445.  Um aber alle Irrungen wegen Driesens hierbei vorzubeugen, wurde in den Verbriefungen ausdrücklich gesagt: es sei die Neumark samt Schloss und Stadt Schievelbein und Driesen mit allem Zubehör an den Kurfürsten Friedrich und seine Nachfolger verkauft.  Der neue Herrscher durchreiste die ganze Neumark und hinterliess zu Königsberg, Landsberg, Vietz, Friedeberg, Cüstrin, Lippehne, Dramburg, Schöntliess, Woldenberg und anderen Orten Merkmale seiner Gnade, auch können alle Orte Bestätigungsbriefe ihrer Gerechtssamen von diesem Kurfürsten aufweisen, während Driesen nicht erwähnt wird.  Es scheint, als ob Driesen noch einige Jahre weiter in ein Abhängigkeitsverhältnis zu dem Orden geblieben ist, denn der Burggraf daselbst meldet am 16.  Mai 1450, dass er die nötige Besatzung im Schlosse Driesen nicht mehr halten könne, da der Vogt der Neumark ihm sein Einkommen aus Arnswalde genommen habe.  Ferner meldet unterm 13.  Juli 1452 der Vogt der Neumark dem Hochmeister, dass er mit dem Maurer Mattis zu Driesen die Mauern besehen, nach dessen Meinung diese noch in diesem Jahre brechen würde, zugleich habe er die Befürchtung, dass die Mauern in den Graben fallen und ihn zudämmen werden.  Weiter berichtet der Vogt den 25.  März 1453 dem Hochmeister, dass er die schadhaften Mauern am Schlosse zu Driesen an einen Maurer verdinget habe, der diese abzubrechen und wiederaufzubauen hat, sodass sie in 60 Jahren nicht wieder zu bauen sind, und dass er dafür 80 gute Mark zahlen muss.  Erst am 12.  August 1455 verweist die nachstehende Urkunde die in dem Gebiete des Schlosses Driesen wohnenden Vasallen an den Kurfürsten Friedrich:
"Wir Bruder Ludwig von Erichshausen, Homeister Deutsches Ordens, empitten den Gestrengen vnd Erbarn vnsern lieben Getruwen Rittern, Knechten vnd gemeiniglich allen Mannen des Gebites vnsers Hwses Driesen, in der Neüwen Marken gelegen, vnsern Grus vnd alle Gutte, vnd lassen euch wissen, das wir mit vnsern Gebittigern vnd Brudern eintregtiglichen czu Rate sein gewurden, das wir deine hochgebornen Irluchten Fürsten vnd Grossmechtigen Hern, Herrn Friderichen, Marggrafen czu Brandenborg etz.. vnsern gnedigen Herren" das gnante Sloss Drisen mit aller seiner Zubehorunge wellen in-antworten lassen, das in massen also andere Sloss der Neuwen marken inne czuhalden.  Hirumme verlassen vnd weisen wir euch an den gnanten unsern gnedigen Hern Marggrafen czu Brandenborgk vnd erfordern vnd befelen euch auch mit ernster begerunge, das ihr deine berurten gnedigen Herren Marggrafen Holdigung thut etc.- Dergegeben ist uf vnsern Huse Marienborg, am Dinstag neest vor Assumptionis Maria, im viertzenhundersten vnd fünf vnd fumfzigsten Jare.
(Nach Orig. im Archiv des Staats.)
    Von nun an hob sich der Handel und Wohlstand für Driesen und ebenso in den Nachbarstädten, allein die Sicherheit auf den Landstrassen liess noch viel zu wünschen übrig, und Raubanfälle kamen gerade bei Driesen oft vor.  Kurfürst Friedrich II. überträgt am 6. September 1460 das Schloss Driesen seinem Rat Heinrich von Bornstedt und macht ihm hierbei zur Pflicht, es in seinem Namen vom Michaeslistage ab sechs Jahre ordnungsmässig zu verwalten und mit getreuen Wächtern auf eigene Kosten zu versehen.  Zugleich aber behält sich der Kurfürst in dem Vertrage vor, ihn gegen sechsmonatliche Kündigung und ohne Widerrede wieder zu lösen.  Die Urkunde ist in Cöln an der Spree ausgestellt.  Dieser Heinrich von Bornstedt wurde später auch Vogt der Neumark, jedoch folgte ihm bereits in beiden Ämtern einige Jahre später die Familie von Sparr, der auch die Einnahmen aus den Beden von Friedeberg und Woldenber g überwiesen wurden, als Ersatz für die Nachjagd der Feinde und Gefängnis.
    Hierauf erhielten das Schloss Driesen der Ritter von Barfuss und am 16.  März 1485 der Landvogt der Neumark Christoph von Polens für 800 Rheinische Gulden verpfändet: am 24.  September 1487 erklären sich in einem Schreiben die'Ritter Hans" Henning und Cone von Barfus wegen der Baukosten für befriedigt, welche sie während ihrer Besitzzeit auf Schloss Driesen verwandt haben. (Riedel, Band XVIII, Seite 349).
    Christoph von Polenz starb im Jahre 1499, und am 26.  September desselben Jahres vergleichen sich Kurfürst Joachim und Markgraf Albrecht mit dessen Wittwe Elisabeth geb.  Gräfin von Eberstein wegen Auslösung von Schievelbein und Driesen: letztere erhielt 1000 Rheinische Gulden.  Noch in demselben Jahre kam Driesen an Hans von Borke.  Eine Übersicht im Codex Riedel, Band XVIII giebt in der nachstehenden Urkunde vom Jahre 1503 die Bauten an, welche Christoph von Polencz in Driesen ausgeführt hat.
    "Item ein stuck an der Ringk muren von acht unde vngeferlich III rude hoch vnd IIII stein dick.  Item ein Wonhwss von XV gebint, die eine syte des hwses leyt vff die Ringmure vnd die ander syte in holzwerk gemuret.  Item im Hwss II stuben, vber der einen stuben I capella vnd dry kammern darneben, I Kuchen, der scharstein steit off holtz.  Item ein klein backhwss mit einem beclewet scharstein.  Item neben der Kuchen ein torm gebessert oben mit zweien gewelben.  Item ein hwss oben dem thor von X gebint, das haben die Barfussen gebawet vnd stat vff der alten Muren, das hat der öristoff in der Holtzwerk gemuret und einfeldig gedeckt.  Item ein Born im Sloss von newe vff geschortzt.  Item vir Zogbrucken, eins-, teils newe gebawt, auch einstens gebessert.  Item zwey verlorne Zewne vmb das Slos von eichen Stachen.  Item dem Graben zu Rewmen vmb das Sloss.  Item ein Zaun gemacht im Slossgraben, auch ein verlorn Zaun.  Item im vor Sloss I stall als spikerwerck gebawt, X gebint mit Zygel vssgefluchten und mit Zygel gedecket.  Item dorneben ein thorhwss von III gebunden.  Item umb den stall und Darhws ein graben gemacht, vngeferlich XX Ruden langk vnd einwendig kegen dem Sloss mit Boln vssgefuttert.  Item ein Torbuden twischen beiden graben vnd in finf gebinden als spikerwerck gebawet, in holtz gemuret vnd mit Zygel gedeckt.  Item im Zwenger etlich Flickwerck an etlichen ortern Zweier stein dick.  Item als die Ringmure nedergefallen ist, sind etliche stein in den groben gefallen, sind ausgebracht.  Item im Vorwerck ein korn llwss von VII gebinden geklewet vnd mit Splete gedecket.  Item ein Zygelschun mit einem ofen.  Item das Sloss einwendig gebrucket mit feltstein.  Item vff solichen gebew haben die geschickten, vnser gnedigen vnd gnedigsten Herrn Rethe, als nemlich der wirdig Er Anthonius, abt zu Marienwald, Jorg quast, Hwsshalter, Hans Schonenbeck vnd Claus Strutz, von der herschafft wegen der frawen, den Kindern vnd irn vormunden, als Mattis Lubtitzt Vc gulden vor das abgenannte gebawte zugegeben gebotten vnd sehen das dafür an, das es vor solich gebewte genug sey mit dem v.orrath vnd hulff, so her cristoff seliger von dem Lande vnd vnsern gnedigen Herrn gehabt etc.  Item vssage meister Vrbans, des murmeisters, ist doselbs gemuret zu Drisen: Ein stuck mure, VIII ruden langk, II Ruden hoch, von iglicher rude III gulden vnd costung dartzu alle virtzehn tag III tonnen bir.  Item doselbs sindt zukomen VII ofen stein mit sampt dem torm, in itzlichen ofen sind 13 thussen stein gewesen, davon zu brennen gegeben und zu streichen von iglichen ofen VII gulden etc.
    Am 16.  Juli 1504 genehmigt Kurfürst Joachim und Markgraf Albrecht dass Vifianz von Wedel das Schloss Driesen käuflich erwirbt.  Im Jahre vorher, und in dem Jahre der Ubernahme durch von Wedel, waren so trockene Sommer und zugleich so heisse, dass das Laub an den Bäumen vertrocknete und die Bäche versiegten.  Hierdurch kam eine Hungersnot, und die Pest wütete in der ganzen Neumark und verschonte auch Driesen nicht.  Das Jahr 1507 lieferte dagegen wieder eine so reiche Ernte, dass die Bestellung der Äcker teurer zu stehen kam, als die Ernte Ertrag brachte, denn der Scheffel Roggen wurde mit 21 Pfennigen, der Scheffel Gerste mit 16 Pfennigen und der Scheffel Hafer mit 11 Pfennigen bezahlt.
    Nachdem das Schloss Driesen aus dem Wedelschen Besitz wieder gelöst war, nimmt nach einer Urkunde, ausgestellt zu Kölln an der Spree, am Abend Katharine virginis, den 24.  November 1514, Kurfürst Joachim Hans Belling zum Amtshauptmann zu Driesen an.  Er sollte nach dem Lehnsvertrage die dazu gehörenden Unterthanen, Nutzungen und Gerechtigkeiten als Hauptmann getreulich venwesen, das Schloss in gutem Zustande erhalten und zu seinem Stellvertreter einen glaubhaften und verständigen Edelmann auf seine Kosten annehmen, diesen auch mit einem Klepper, 10 Gulden an Wert, versehen.  Ferner wurde ihm übertragen, sich zu befleissigen, den Plackereien und Räubereien auf den Landstrassen Einhalt zu thun und dafür zu sorgen, dass der Kurfürst mit seinen Nachbarn, den Polen in Feindschaft gerate.  Im Falle der Not standen ihm 4 geröstete Pferde zu Gebote, wofür ihm, im Falle des Verlustes für sein Leibpferde 50, für das des Knappen 49 und für je eines Knechtes 35 Gulden vergütigt werden sollten.  An barem Gelde erhielt der Hauptmann 50 Gulden und Hofkleider für die Besatzung, sowie Nägel und Eisen für die gerösteten Pferde und 5 Wispel Hafer jährlich für jedes Pferd.  An Einnahmen wurden ihm ferner überwiesen das Ackerwerk zu Driesen, die Mühlenpächte von den Friedeberger und Woldenberger Mühlen und alles Getreide, das an das Amt Driesen entrichtet werden musste, - den Heidehafer ausgenommen.  Ferner hatte er die Fischerei und Jagd und einen baren Zuschuss von 30 Gulden, um den Haushalt desto stattlicher auszurüsten und 121 Gulden für den Amtsschreiber und Gesindelohn.  Dem Amte zu Driesen mussten auch die Bauern zu Trebitsch, Gottschimm, Beelitz und Kretz bei Driesen alljährlich zu Martini je eine Mandel Hechte liefern.  Diese Abgabe wandelte Kurfürst Joachim am 9. Dezember 1514 in eine Geldabgabe in nachstehender Urkunde um:
    "Wir Joachim, von gots gnaden Marggrane zu Brandenburg und Churfürst etc. Bekennen etc.  Nachdem vnd als zu Jderzeit hievoren alle gepawren vnd einwoner der dorffer gotsem, drebitz, der Kitz zw driesem vnd Belicz alle Jahr Jerlich Jn vnser Ampt driesen vnseren Amptleuten daselbst, die des bevehl gehabt, Jder ein Mandel Hecht vff Martini vngeferlich gegeben vnd zugeben verpflichtet gewest: haben wir vns nue Jnen zu gnaden vffs new mit Jnen vertragen vnd verwilligt, vertragen vns auch mit Jnen vnd Jren Nachkommen vnd verwilligen Jn crafft vnd macht dits brieves, das sie nu furder mer zu ewigen zeiten alle vnd Jr yder Ju suiiderheit vnd alle Jr erben vnd nachkamen vor solich mandel hecht alle Jar Jerlich vff martini nserm Ambtschreiber zu driesen, der zu einer iglichen zeit alda sein wird, ein halben gulden an Muncz und Landwerung zu verreichen vnd zu bezahlen verpflichtet sein sollen, Jnmassen wie sie mit den hechten gethan haben, getrwelich on Argelist vnd genczlich on geferd etc.  Datum etc. am Sunabent nach Conceptionis Marie, Anno etc.  XIIII."
(Nach dem Churmärkischen Lehnscopialbuche XXX. 256).
    Am 25.  Januar 1522 verschreibt der Kurfürst Joachim dem Amtshauptmann Hans Belling wegen der ihm im Amt zu Driesen geleisteten treuen Dienste eine lebenslängliche Rente von 10 Gulden Rheinisch und zwei Wispel Roggen aus seiner Mühle zu Soldin.  Am 3. April 1525 gestattet der Kurfürst Joachim dem Barthold Müller, eine Mühle zu Driesen zu erbauen durch nachstehende Urkunde:
    "Wir Joachim etc.  Bekennen etc.9 das wir vnsern lieben getreuen Bartollt molner eine molle zu Driesen an der Necze aufzurichten vnd.zu pawen vnd die erblichen zu besiczen gnediglich vergont vnd erleubt haben,.vergonnen vnd erleuben Jm, solche Molle zu driesen auf der Necze zu pawen, aufzurichten vnd erblich zu besiczen, wie obstett, Jn krafft vnd macht dits briues, doch also, das gedachter Bartollt moller vnd seine erben oder nachkamen besiczer der mollen zwey winspel Roggen vnd ein mandel all yn vnser Ampt dryesen zu pacht geben vnd vorreichen, auch die leut, so dar In malen, wider die billigkeit und geburlicher weiss nicht besweren, vnd sollen das wehre halten, das man daruber nicht gehen kann zu nachteyll des slosses vnd sonst kein Schade daruber geschieht, vnd auch die Lex,e, so sie phaen" zu Slos vorreichen, dafur Inen souill den Kiezern gegeben werden soll, on generd.  Zu Urkunt etc.  Datum etc. am Montag nach Judica, Anno etc.  XXV.
                                                        Relator Christoff von Maltitz.
(Nach dem Churm.  Lehnscopialbuch XXX, 262)

    In demselben Jahre, am 29.  September wurde dem kurfürstlichen Rat George von der Schulenburg das Amt, Schloss und die Stadt Driesen mit allem Zubehör und den Orbeden von.Friedeberg und Woldenberg auf drei Jahre gegen 4000 Rheinische Gulden als Amtshauptmann übertragen, und am 10.  November 1529 dem Rat Heine von Döbnitz in Wiederkaufs und Amtsweise für 1760 Gulden mit allem Zubehör, wie,vor aufgeführt, und den Mühlen- und Honigpächten, den Hirsch-, Schwein- und Rehjagden und mit der Verpflichtung übergeben, einen Büchsenmacher daselbst in Kost zu halten, der aber von der Herrschaft Lohn und Kleidung erhielt, wie auch das Schloss mit notdürftigem Geschütz, Blei und Pulver zu versehen.
    Wegen der Jagd auf Hochwild, welche der Amthauptmann bis zum Schwalmsberg bei Gurkow ausübte, kam er wiederholt mit Christoph von Rulicke auf Zantoch in Streit und in einem Verhör, das der kurfürstliche Kommissar, Curt von Burgsdorf, Landvogt und der Probst von Soldin, Bartholemaeus von Kremzow, am Margarethentage, den 12.  Juli 1533 in Friedeberg abhielten, fungierte der dortige Bürgermeister Otto als Zeuge, und es wurde festgestellt, dass im Dezember 1532 der von Rulicke und seine Leute zu Pollychen beim Schwalmsberge eine Otter erschlagen und 7 Stück Hirsche erlegt und dort über das Eis geschafft hatten, von denen ihnen aber die Gurkowschen wieder 4 Stück abgenommen.
    In einer Urkunde vom Sonntage Judica, den 18.  März 1526 hatte der Kurfürst Joachim I. den Bürgern Driesens freies Bauholz und freie Weide in der Driesener Heide, die Fischei-ei auf den beiden Lobow-Seeen, dem Grotto-See, dem Bürgersee "Klesnall, sowie auf dem Bermenigk, zwischen den beiden Gräben, die auf beiden Seiten der Stadt liegen, verliehen und mehrere Rechte der Stadt bestätigt, und durch das Privilegium vom 19. März 1539 verlieh Markgraf Hans den Driesenern, damit sie wieder zu Gedeihen und Nahrung kommen und da sie durch wiederholte Brände in Verfall geraten, Befreiung von allen landesherrlichen Zöllen, die auf Wagen, Pferde und Waren in der Neumark gelegt waren und verfügte, dass sie der Jagddienste auf der Netze entledigt bleiben sollten.  Dafür aber hatten sie 27 Gulden Rheinländisch bar an das Amt zu zahlen und mussten ausserdem, wenn der Markgraf selbst nach Driesen käme, vor seinen Kammerwagen Vorspann leisten und das Wild von einer Stätte zur andern fahren und bringen.
    Im Jahre 1570 hat das Hochwasser bei Driesen die Brücke fort-. gerissen und Kurfürst Johann Georg bestätigte zu Landsberg a.W. nach dem im Besitze der Stadt Driesen befindlichen Privilegium am Freitag nach Lätare, den 30.  März 1571, dessen Gerechtsame.

weiter zu den Seiten 21-30                                                                    zurück zur Übersicht