§ 25 Dilliane von Barner
Dilliane die älteste Tochter Christophs,
wurde vom Vater 1603 mit 100 fl ins Kloster Dobbertin eingekauft,') war
seit 1612/1616 an Bernd v. Blücher auf
Groß-Renzow verheiratet und hatte diesem 4600 fl in die Ehe gebracht,
die er in das stark verschuldete Gut steckte. Dilliane hat durch
diese Ehe viel Leid erfahren. Von ihren zehn Kindern verlor sie im
Jahre 1630 fünf. Ihr Mann hatte im Jahre 1628 einen Totschlag
an einem Bauern begangen, war gleich in Untersuchung deshalb gekommen und
wurde nach vierzehn Jahren zu Schwerin auf der Bahn hinter dem Mai-stall
(also wohl auf dem südwestlichen Teil des heutigen Alten Gartens)
enthauptet. Neben diesem schrecklichen Familienverhängnis ging
die Sorge wegen finanziellen Ruins. Das Gut Groß-Renzow war
durch die Durchzüge der Truppen, besonders der Schweden verwüstet,
die besten Kleider, Laken usw. waren von Frau Dilliane längst in Lübeck
verpfändet. So konnte sie es als eine gewisse Erlösung
betrachten, als sie 1654 nach Abschluß des ausgebrochenen Konkurses
3000 fl auf ihre eingebrachten Ehegelder ausbezahlt erhielt. Als
Merkwürdigkeit mag hinzugefügt werden, daß Frau Witwe v.
Blücher die Erlaubnis erhielt, bei ihrem Abzuge aus Renzow eine Magd
vom Gute mit hinwegzunehmen und erblich behalten zu dürfen.
Frau Dilliane lieb von ihrem aus dem Konkurse geretteten Kapital an Baltzer
Gebhard v. Halberstadt zu dessen Ankauf des Gutes Gottesgabe die Summe
von 200 fl gegen Verpfändung des Gutes und gegen 132 fl jährliche
Zinsen. Sie zog mit ihren drei Töchtern nach dem Kloster Rühn,
wo sie gestorben und am 14. Oktober 1656 begraben ist.
Frau Dilliane v. Blücher,
geb. v. Barner, ist durch ihren Sohn Ulrich Hans, ihren Enkel Siegfried
Ulrich und durch ihren Urenkel Christian Friedrich die Ururgroßmutter
des Feldmarschalls Fürsten Gebhard Leberecht Blücher von Wahlstatt.
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